Eine lange Anreise von über 570km hatten 8 Sportlerinnen, 2 Übungsleiterinnen und einige Eltern auf sich genommen, um erstmals in der Vereinsgeschichte an diesem ungewöhnlichen Wettkampfformat in Worms (Rheinland-Pfalz) teilnehmen zu können.
Was unterscheidet den Wormser Cup von anderen Wettbewerben? Der Wormser Cup ist ein internationales Turnier. Insgesamt 129 Sportler aus 8 Nationen, darunter Ungarn, Spanien, Hongkong und Italien, gingen an den Start. Dabei treten gemischte Teams gegeneinander an. Pro Team erfolgen 3 Starts, dabei spielt die Altersklasse und die gewählte Disziplin keine Rolle. Dem Zuschauer präsentierte dadurch ein sehr bunter Mix an Darbietungen, welche nach Möglichkeit zeitgleich auf den 3 Wettkampfflächen stattfinden. Um Fairness zu erreichen, wird jede individuelle Leistung in Abhängigkeit von der Altersklasse und der Disziplin mit einem Faktor multipliziert. Die Summe aller 3 Multiplikator-Ergebnisse ergibt das Gesamtergebnis.
Für Wiednitz waren der 4er der Elite (Anna, Charlott, Hannah und Nadine), der 4er der Schülerinnen U15 (Annika, Hermine, Lena und Stella) und ein 1er (Annika) gemeldet. Auf Grund von Terminkonflikten und dem Doppelstart von Annika war ein gleichzeitiger Auftritt des „Team Wiednitz“ leider nicht möglich.
So ging der Frauen 4er gegen 15:30Uhr zuerst an den Start. Die vier fuhren zwar sturz-, aber nicht ganz fehlerfrei und so standen am Ende 178.05 (185.47 x Faktor 0.96) Punkte auf dem Team-Konto. Zu diesem Zeitpunkt gab es schon Teamwertungen mit weit über 300 Gesamtpunkten.
Wesentlich länger mussten sich der U15 4er und Annika gedulden. Ihr Start war in der Abendveranstaltung nach 19Uhr angesetzt. In diesem Block traten auch Deutsche Meister und Weltmeister an, so dass das Wort „Spitzenklasse“ keine Untertreibung darstellt. Nach der feierlichen Eröffnung, der Vorstellung der verbleibenden Teams und der Aktiven wurde es dann ernst.
Mit ihrer 1er Kür zeigte Annika, was sie kann. Sie bekam von den Bundeskampfrichtern des BDR 75.03 Punkte für ihre Leistung zugesprochen. Nach Anwendung des Faktors 1.96 erhöhte sich das Gesamtergebnis für „Team Wiednitz“ auf 325.11 Punkte.
In der vorletzten Dreiergruppe des Abends startete dann der U15 4er. Die Spannung stieg. Der Faktor für sie betrug 2.62. Somit ging man mit dem Wissen auf die Fläche, dass mit einer guten Fahrleistung ein Platz auf dem Treppchen möglich wäre. Trotz einiger kleiner Unsicherheiten am Anfang und eines Sturzes während der Darbietung ließen sich die 4 nicht aus dem Konzept bringen. Sie beendeten ihren Auftritt mit einer sehr guten Leistung: 91.45 Punkte.
Gesamtergebnis: 564.71 – Platz 2. Wahnsinn!
Die 620.94 Punkten des Cup Gewinnerteams aus RV Mainz-Ebersheim (am Start der Weltmeister im 4er Kunstradsport und der Deutsche Meister im 6er Kunstradsport) zeugten von der Qualität dieser Mannschaften.
Nach erfolgter Siegerehrung hielten die 4 jungen Damen und ihre Übungsleiterin Bianca Richter den Pokal stolz in die Höhe. Der 4er der Elite und ihre Trainerin Anja Preuß konnten dem Moment nur per Livestream folgen, sie mussten früher abreisen.
Auf diese gelungene Generalprobe am 22.4 folgte am 23.4. zum „Turnier der Jugend“ eine Bestätigung der erbrachten Leistungen. Im klassischen Format durchgeführt, wurde sowohl Annika als auch der U15 4er Beste in ihren Disziplinen und belegten den 1.Platz.
Zur besonderen Überraschung aller „Wiednitzer“ vor Ort, wurde die U15 Mannschaft vom RfV 1900 Wiednitz am Ende der Siegerehrung mit dem Ehrenpreis „Beste Nachwuchsmannschaft 2023“ des Ministers des Inneren und für Sport von Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
Herzlichen Glückwunsch und Dank allen Sportlerinnen, Trainerinnen und dem VfH Worms.
Wir wünschen allen Aktiven maximale Erfolge bei der Landesverbandsmeisterschaft am 14.5. in Kamenz und zu ihren Deutschen Meisterschaften.
Text: Sven Müller